Chlamydia peumoniae
Die Chlamydien wurden früher zu den Viren gezählt. Heute werden sie jedoch den kokkenförmigen Bakterien zugeordnet. Bei den Chlamydien handelt es sich um obligat intrazellulär lebende Bakterien. Es ist wohl zur Zeit der rätselhafteste Erreger und wird immer wieder mit chronischen Erkrankungen in Zusammenhang gebracht, wie z.B.:
- Arteriosklerose
- Multiple Sklerose
- Diabetes mellitus
- CFS – (Chronisches Müdigkeitssyndrom)
- Alzheimer
- Asthma
- Chronische Nasennebenhöhlenentzündungen
- Rheumatoider Arthritis
- Fibromyalgie
- Morbus Crohn
- Chronische Prostataentzündungen
- Blasenentzündung usw.
Unbestritten ist jedoch, das Chlamydia pneumoniae zu den Erregern von (atypischen) Lungenentzündungen gehören. Meist verlaufen Infektionen mit Chlamydia pneumoniae jedoch unbemerkt oder mit normalen Erkältungssymptomen. Chlamydien verfügen nicht über eigene Energiebereitstellungssysteme, sondern bedienen sich der Energie (ATP) der befallenen Körperzelle. Sie manipulieren die Zellen so, dass sie ihnen ihre Energie zur Verfügung stellen, dabei aber nicht zugrunde gehen. Diese Manipulation der Ursprungszelle hat einen Funktionsverlust zur Folge.
Wieso ist eine Infektion mit Chlamydia pneumoniae (CP) so problematisch?
Die Erkrankung begann meist als Atemwegsinfektionen, um sich dann mehr oder weniger unbemerkt im Körper auszubreiten und andere Gewebe zu infizieren z.B. Nerven, Gehirn, Muskeln, Blutgefäße und sogar Zellen des körpereigenen Immunsystems, die Makrophagen.
Die Standard Antibiotikatherapie von etwa 2 Wochen kann die Chlamydien nur in einer ihrer 3 Lebensphasen erreichen. Es können durch zu kurze Anwendungszeiträume die CP-Lebensformen überdauern, die dann später die CP Rückfälle bewirkt. CP selbst produziert mindestens zwei toxische Substanzen, die Gewebezerstörung verursachen und Entzündung, sowie eine chronische Immunaktivierung und den Körper mit Toxinen belastet. Überlebt in der Zelle wie ein Parasit und stiehlt Energie um sich selbst fortzupflanzen. Eine Therapie muss so lange durchgeführt werden, bis CP in allen 3 Phasen abgetötet ist, damit keine Re-Infektion stattfinden kann.
Labordiagnostik & Therapie
- durch den LTT: Ein SI (Stimulationsindex) von über 3 zeigt ein Chlamydiensyndrom an. Der Test ist somit positiv und das Patientenblut hat spezifische zirkulierende T-Zellen. Nur ein SI von unter 2 gilt als sicher negativ.
- Antikörper mit der Immunfluoreszensmethode (IgA, IgM, IgG): sekundär: Es können ergänzend noch IgA Antikörper auf Chlamydia pneumoniae im Immunfluoreszenztest untersucht werden, wichtiger ist der LTT Test.
- PCR im ersten Morgenurin bei Verdacht auf Chlamydia trachomatis Infektion (wenn positiv: ansteckend!)
Antibiotika werden natürlich schulmedizinisch bei einer akuten Chlamydien Lungenentzündung eingesetzt. Völlig anders sieht es aber beim chronischen Chlamydien Syndrom aus. Es gibt keine sicher erfolgsversprechende Antibiose. Der belgische CFS Spezialist Prof. de Meir Leir zeigte in seinem Fortbildungsvortrag ein 30-Tage-Protokoll mit tgl. 250 mg Azithromycin. Kürzere Anwendung brachten keinen nachhaltigen Erfolg!
Die abenteuerlichsten Langzeit Antibiotika Kombinationen werden – off label use – in Laienkreisen herumgereicht und es finden sich immer wieder Ärzte, die auch jahrelange AB Kuren durch Privatrezepte unterstützen. Meist völlig unkritisch, Chemotherapie-gläubig und mit monokausaler Denkweise. Das entspricht nicht den wirklichen Verhältnissen von Multisystemerkrankungen und birgt Gefahren, da unsere Energiesysteme, die Mitochondrien dauerhaft zerstört werden können und natürlich auch Resistenzen gezüchtet werden. Was nützt es dann, wenn auch die letzte Chlamydie zerstört ist, aber der Patient sich kein bisschen besser fühlt!
Wir dagegen praktizieren Immunstimulation der zellulären Abwehr mit meinen speziellen Immunstimulantien:
- Es geht darum, die natürlichen Killerzellen weit über die 21% Grenze zu aktivieren. Dazu habe ich einige Forschung betrieben, auch veröffentlicht, und kann die erfolgversprechendsten Immunmodulatoren mit frischem Patientenblut auf objektive Wirksamkeit testen.
- Weiter können Th1 wirksame Immunstimulantien eingesetzt werden (Th1 – Th2 Immunbalance)
Interferon Gamma– und Th1-basierte Immunstrategien können immerhin intrazelluläre Erreger erreichen. - Außerdem kommt häufig ein pflanzliches Malaria Medikament zum Einsatz,
- Genauso wie die Mikroimmuntherapie.
- Entgiftungsmaßnahmen sind vom Patienten intensiv durchzuführen, da CP Toxine ausgeschieden werden müssen
Chlamydien oder Viren in kernhaltiger Wirtszelle: Zytotoxische T-Zellen (Tz) zerstören die infizierte Wirtszelle
Unser Ziel ist es, die Cytotoxischen T-Zellen zu stimulieren
Parasit in einem Makrophagen: Antigene von Parasiten werden von TH1-Zellen erkannt, die Zytokine (Interferon-gamma) ausschütten, wodurch der Makrophage aktiviert wird.
Diese Aktivierung führt zu einer Produktion verschiedener Effektormoleküle wie Sauerstoffradikale und Stickstoffoxid, welche die intrazellulären Parasiten abtöten.
An dieser Stelle Dissertationen und wichtige Arbeiten zum Thema:
Die heimliche Epidemie
Chlamydien Volltext – Ilse Spadlinek, Salzburger Nachrichten, Uni-Nachrichten
Chlamydia trachomatis Prävalenz im Wochenbett: ein Screening an 2794 Wöchnerinnen
Zur Erlangung des Medizinischen Doktorgrades der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau. Aus der Universitätsfrauenklinik Abteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit Poliklinik, Leitung: Prof. Dr. med. univ. G. Gitsch der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau. Dekan: Prof. Dr. med. Christoph Peters, 1. Gutachter: PD Dr. med. Andreas Clad, 2. Gutachter: Prof. Dr. med. Uwe Frank
Chlamydien Dissertation – Vorgelegt von Birte Kulemann aus Hamburg
Untersuchungen zur pathogenetischen Rolle bakterieller Mikroorganismen in der Atherogenese / CV Redl. Chlamydophila pneumoniae und Atherosklerose
Zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximillians-Universität München. Aus der Medizinischen Klinik und Poliklink I Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität München Direktor: Prof. Dr. med. Gerhard Steinbeck. Berichterstatter: Priv. Doz. Dr. med. Markus G. Engelmann, Mitberichterstatter Priv. Doz. Dr. Stefan Holdenrieder, Priv. Doz. Dr. Hae-Young Sohn, Dekan: Prof. Dr. h.c. M. Reiser, FACR, FRCR
Chlamydien Dissertation – Vorgelegt von Constanze Bailer-Redl aus München
Sabotage in der Zelllogistik
Chlamydien Volltext – Von Barbara Abrell, MaxPlanckForschung – Das Wissenschaftsmagazin der Max-Planck-Gesellschaft
Zunehmende Bedeutung der Co-Infektionen bei Borreliose-Patienten – entweder parallel zu einer Borrelien Infektion oder auch anstatt –
Fachbeitrag von Dr. med. Armin Schwarzbach, Facharzt für Laboratoriumsmedizin
Chlamydien Volltext – BCA Borreliose Centrum Augsburg Betriebs GmbH & Co. KG
Long-term effects of amino acids on chlamydia infection
Zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Naturwissenschaften – Dr. rer. nat. – genehmigte Dissertation. Von der Fakultät III – Prozesswissenschaften der Technischen Universität Berlin
Promotionsausschuss, Vorsitzender : Prof. Dr. Roland Lauster, Gutachter: Prof. Dr. Ulf Stahl, Gutachter: Prof. Dr. Thomas F. Meyer
Chlamydien Dissertation – Vorgelegt von Diplom-Ingenieur Joscha Gussmann aus Berlin
Kurzfassung in Deutsch: Langzeiteffekte von Aminosäuren auf Chlamydiainfektionen
Diese Arbeit untersucht die Effekte von erhöhten Aminosäurekonzentrationen auf chlamydiale Infektionen in vitro und in vivo.
Im ersten Teil der Arbeit wurden Zellen mit Chlamydia trachomatis bzw. Chlamydophila pneumoniae infiziert, und hohe Konzentrationen der proteinogenen Aminosäuren zum Wachstumsmedium gegeben. Von allen getesteten Substanzen inhibierten Leucin, Isoleucin, Methionin und Phenylalanin am stärksten das chlamydiale Wachstum. Ein deutlicher Unterschied in der Inhibierung wurde für Methionin beobachtet, das die Vermehrung von Retikularkörperchen bei C. trachomatis inhibiert, jedoch nicht bei C. pneumoniae.
Der zweite Teil der Arbeit untersucht die Wirkung der am stärksten inhibierenden Aminosäuren auf C. trachomatis. Zuerst wurde ausgeschlossen, dass die Hemmung des chlamydialen Wachstums durch negative Effekte auf die Wirtszellen hervorgerufen wurde. Dann wurde gezeigt, dass die Bakterien nicht vollständig aus der Kultur eliminiert wurden, sondern sich eine kleine Bakterienpopulation ausbildete, die zwar nicht infektiös, aber metabolisch aktiv war. Die Infektivität ließ sich durch Wiederherstellung der normalen Nährstoffkonzentration reaktivieren, weshalb schlussgefolgert wurde, dass die Aminosäuren in den Chlamydien Persistenz induzieren. Dies scheint jedoch eine neue Art von Persistenz zu sein, da das Transkriptionsmuster von den bisher bekannten Persistenzmodellen abwich.
Im dritten Teil der Arbeit wurde die Hemmung der Chlamydien in vivo untersucht. Zuerst wurde im Langzeitversuch getestet, ob die Aminosäuren negative Auswirkungen auf gesunde Mäuse hatten. Dies war für Leucin und Isoleucin nicht der Fall, weshalb Leucin bei Mäusen angewandt wurde, welche mit C. pneumoniae infiziert waren. Diese Behandlung führte zu einer deutlichen Verringerung der Bakterienzahl in den Lungen der Tiere.
Zusammen mit anderen Ergebnissen unserer Gruppe schlussfolgern wir, dass vor allem die verzweigtkettigen Aminosäuren Leucin und Isoleucin durch Kompetition an einem chlamydialen Aminosäuretransporter zu Valinmangel führten. Obwohl dadurch eine persistente Bakterienpopulation entstand, könnte diese Behandlung ein Potential für die Behandlung von chlamydialen Infektionen haben.
Einfluss der Eisen-Restriktion auf das Wachstum von Chlamydia pneumoniae und Chlamydia trachomatis
Zur Erlangung des Medizinischen Doktorgrades der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau. Aus dem Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Albert-Ludwigs-Universiätt Freiburg im Breisgau
Dekan: Prof. Dr. Dr. h.c. H. E. Blum, 1.Gutachter: PD Dr. med. Heike Freidank, 2.Gutachter: Prof. Dr. rer.nat. Georg Bauer
Chlamydien Dissertation – Vorgelegt von Heiko Billing geb. in Heidelberg