Lebensstilfaktoren beeinflussen das Gehirn

Neuste Studien des Jülicher Institut für Neurowissenschaften und Medizin zeigen, dass Lebensstilfaktoren, wie Alkohol, Rauchen, soziale Kontakte und körperliche Aktivität, Spuren im Gehirn hinterlassen. Die Forscher um Nora Bittner und Svenja Caspers erhoben die Daten von insgesamt 248 Frauen und 301 Männern im Alter von 55 bis 85 Jahren. Zur genauen Evaluation wurde die jeweilige Lebenssituation der Probanden dokumentiert, sowie genaue Kernspinaufnahmen der jeweiligen Gehirne gemacht.

Was sind Lebensstilfaktoren?

In der Medizin werden die Lebensstile schon länger mit in die Patientenanamnese mit einbezogen, allerdings wurden bisher noch nicht umfassend die Auswirkungen dieser auf die Gehirnstruktur geklärt. Mit Lebensstilfaktoren bezeichnet man Aspekte des Lebensstils die Einflüsse auf die Gesundheit haben. Zu medizinisch relevanten Faktoren. Insbesondere bei Zivilisationserkrankungen, wie z. B. Herz- und Gefäßkrankheiten, Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, Allergien, Neurodermitis, Depression, Burnout und Neurostress, spielen Lebensstilfaktoren eine entscheidende Rolle.

Zu Lebensstilfaktoren gehören z. B.

  • Ernährung
  • Schlafverhalten
  • ggf. der Umgang mit (weichen) Drogen z. B. Alkohol, Zigaretten
  • Stress
  • Bewegung
  • Sexualität
  • Zuckerkonsum (Süßigkeiten, Lebensmittel, Getränke)
  • Umweltgifte
  • Lärmbelastung
  • soziale Faktoren (z. B. Arbeitslosigkeit, Vereinsamung)
  • mediale Reizüberflutung

 

Wie beeinflussen Lebensstilfaktoren die Gehirnstruktur?

Die Studie belegt, dass Lebensstilfaktoren einen Einfluss auf die sogenannte graue Substanz des Gehirns haben. Das Gehirn wird in verschiedene Bereiche gegliedert, die sogenannte graue und weiße Substanz. Die graue Substanz gehört zum Zentralennervensystem  und steuert die Intelligenz, sämtliche Wahrnehmungsprozesse und motorische Leistungen. Es zeigte sich, dass Faktoren wie Alkoholkonsum und wenige soziale Kontakte die graue Substanz schrumpfen lassen. Weiterhin hat das Rauchen einen negativen Einfluss auf die Gehirnfunktion, da das Gehirn schon voll ausgelastet ist und somit kein Leistungspuffer für die sog. kognitive Reserve mehr frei ist, also die Fähigkeit zusätzliche Kapazitäten zu schaffen um z. B. Probleme zu lösen.

Einen positiven Einfluss hingegen hat sportliche Aktivität und ein reges soziales Umfeld, da es die graue Substanz erhält und somit die Leistungsfähigkeit steigert.

 

Ausblick

Für eine umfassende Diagnostik und Therapie ist es unerlässlich eine umfangreiche Krankengeschichte des Patienten aufzuführen, um alle relevanten Lebensstilfaktoren zu berücksichtigen. Für verschiedene Folgeerkrankungen, wie z. B. Schwermetallbelastungen bieten wir außerdem Behandlungsmöglichkeiten und Therapien an.

BDNF- ein Serummarker für Burnout, Depression und Neurodermitis
Morbus Parkinson

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