Arsen

Dieses Gift gehört nicht in Ihren Körper!

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Wenn die  Arsen-Konzentration im Urin erhöht ist

Die meisten Formen des über die Nahrung aufgenommenen Arsens werden über den Urin ausgeschieden. Die Urinkonzentration kann durch den einmaligen Verzehr von stark arsenhaltigen Schalentieren um einen Faktor von 50 bis 100 ansteigen. Aus diesem Grund ist eine erhöhte Arsenkonzentration im Harn ein Hinweis auf eine Exposition. Jedoch deutet sie nicht notwendigerweise auf eine Anhäufung im Gewebe oder Toxizität hin.

Arsen kann außer über die Nahrung auch durch Inhalieren oder Hautkontakt assimiliert werden. Es gibt Untersuchungen über einige Phasen der Urinausscheidung beim Menschen mit Halbwertzeiten von 2 Stunden, 8 Stunden, 8 Tagen und 280 Tagen. Die längeren Halbwertzeiten spiegeln die langsamer erfolgende Entgiftung wieder. Dies betrifft das Arsen, das in Leber, Nieren, Milz, Lungen, Haut, Muskeln und Knochen abgelagert war. Die Arsenkonzentration kann nach der Verabreichung von Entgiftungssubstanzen wie DMSA, DMPS oder D-Penicillamin im Urin steigen.

Dieser Urintest unterscheidet nicht zwischen den vielen verschiedenen chemischen Formen des Arsens. Arsen kommt in zwei unterschiedlichen Oxidationsstufen, As(+3) und As(+5), vor und es gibt verschiedene toxische Formen: anorganisches As(+3) oder (+5), organisches As(+3) oder As(+5), aliphatische und methylierte Formen und organische Komplexe. Arsen bildet “Metalloide” mit Schwefel, Selen und Phosphor. Diese Verbindungen hemmen Enzyme, insbesondere solche, die für die Energiegewinnung und die Entgiftung wichtig sind.

Arsen hat verschiedene toxische Auswirkungen

Arsen hemmt die mitochondrialen Funktionen, unter anderem den Pyruvat-, Succinat- und alpha-Ketoglutaratmetabolismus (Metaboliten des Krebs-Zyklus). Es inaktiviert Liponsäure, beeinträchtigt die Lymphozytenstimulation und -proliferation und hemmt DNA-Reparaturen. Arsen gilt als Umweltkarzinogen.

Symptome, die bei einer übermäßigen Arsenaufnahme auftreten:

  • Nach Knoblauch riechender Atem und vermehrte Speichelbildung
  • Erschöpfung
  • Brustschmerzen
  • Diarrhö (Durchfall)
  • Hypotonie (niedriger Blutdruck)

Langfristige oder chronische Anzeichen sind z.B.

  • Haarausfall
  • Fehlende Pigmentierung der Haut
  • Weißstreifige Fingernägel
  • Anorexie
  • Periphere Neuropathie (Nervenstörung in den Füßen /Unterschenkeln)
  • Leukopenie (zu wenig weisse Blutkörperchen)
  • Erythrozytenschwäche (rote Blutkörperchen)

Allgemeinsymptome sind: 

  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsabnahme
  • Schwäche
  • Ãœbelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Obstipation
  • Gastritis
  • Bronchitis

Frühsymptome sind Lid- und Knöchelödeme durch Gefäßwandschädigung.

Haut- und Schleimhautveränderungen sind:

  • Entzündungen im Nasen-Rachenraum
  • Husten
  • Heiserkeit
  • Geschwüre im/am Rachenraum, Rektum, Vagina und Magen
  • Dermatitis
  • Chronisches Ekzem (»Hüttenkrätze«)
  • Symmetrische Hyperkeratose mit Verhornungen (Arsenwarzen)
  • Rhagaden vor allem an Handinnenflächen und Fußsohlen
  • Arsenmelanose mit kleinfleckigen, schmutzigen, graubraunen Verfärbungen an Augenlidern, Schläfen, Nacken, Brustwarzen und Achselhöhlen, in schweren Fällen am ganzen Körper (die Schleimhäute sind frei)
  • Hyperhidrosis (Vermehrt Schwitzen)
  • Haarausfall (diffuser oder feinfleckiger)
  • Brüchige Fingernägel (»Mees’sche Bänder«, Zonen erhöhten Arsengehalts).
  • Arsenpolyneuritis befällt zuerst Beine, dann Arme. Sie schreitet von distal nach zentral fort und zeigt sich in Parästhesien, Schmerzen, motorischen Lähmungen, Muskelatrophien und Kontrakturen. Auch Hirnnerven können betroffen sein (evtl. Erblindung).

Die Arsenenzephalopathie führt zu: 

Die Sternalpunktion zeigt eine Steigerung der Erythropoese mit pathologischen Kernteilungsformen.

Blutbildveränderungen, Leberschäden und Spätschäden wurden unter Wirkungscharakter beschrieben.

Vorkommen von Arsen

  • Kontaminierten Schalentieren oder anderen Meeresfrüchten
  • Essbaren Algen
  • Bei der Herstellung von Halbleiter- oder photoelektrischen Komponenten (insbesondere Galliumarsenid)
  • Bei Elektroplattierungsverfahren
  • Bei Galvanisierungs- und Ätzungsverfahren
  • Sowie in einigen Fungiziden und Pestiziden
  • Arsen ist in der chemischen Verfahrenstechnik (Reagenzien, Katalysatoren) enthalten
  • In Feuerwerkskörpern (intensive weiße und blaue Farben)
  • In Ledergerbstoffen
  • In der Taxidermie
  • Im Textildruck
  • In Blei– und Kupferlegierungen (Kabelummantelungen, Lötmetalle, Kugeln)
  • Und speziellen Zweigen der Glasfabrikation (Opalglas, Entfärbungsmittel).
    • Das Halbmetall Arsen findet sich in der oberen Erdkruste vor allem als Begleiter sulfidischer Erze

Es legiert sich leicht mit Schwermetallen und erhöht deren Korrosionsfestigkeit.

  • Weiterhin kommt Arsen in der Glasindustrie vor
  • Bei der Reinigung von Elektrolytlösungen
  • In der Halbleitertechnik
  • Arsenale wurden als Holzschutzmittel eingesetzt
  • Wm Weinbau bei der Reblausbekämpfung
  • Sowie als Herbizide.

In einigen außereuropäischen Ländern ist das Grund- und damit das Trinkwasser stark arsenbelastet. Organische Arsenverbindungen finden sich im menschlichen Organismus aufgrund biologischer Methylierung, vor allem als Monomethylarson- und Dimethylarsinsäure. Hauptquelle der oralen Arsenbelastung ist der Konsum von Fisch und Meeresfrüchten, insbesondere von Matjes. Diese enthalten Arsen vor allem in Form von Arsenobetain und Arsenocholin, aber auch anorganisches Arsen.

Pathomechanismus

Anorganische Arsenverbindungen werden nach inhalativer oder durch orale Aufnahme gut resorbiert und im Blut an die Erythrozyten gebunden. Arsen wird aus dem Blut schnell eliminiert, die Halbwertszeit der ersten Phase beträgt weniger als eine Stunde, nach 24 Stunden sind nur noch < 0, l % der ursprünglich vorhandenen Menge im Blut nachweisbar . Die Deponierung erfolgt vorwiegend in Leber und Nieren, Muskulatur, Knochen sowie in der Haut und in den Haaren. In seiner dreiwertigen Form bindet Arsen an Sulfhydrylgruppen und beeinflusst Enzymsysteme. Unter anderem der intrazellulären Atmung, des Glutathionmetabolismus und DNA-Reparaturmechanismen.

Aufgenommenes anorganisches Arsen wird im Körper methyliert und vor allem als Dimethylarsinsäure ausgeschieden. Wirkungen beim Menschen die akute Arsenvergiftung setzt mit Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und abdominellem Schmerzen ein, blutige Durchfälle und Muskelkrämpfe, schlaganfallähnliche Symptome und Bewusstseinseintrübung treten hinzu. Der Tod erfolgt im Kreislaufversagen. Die inhalative Arsenwasserstoffintoxikation ist durch eine rasch einsetzende, ausgeprägte hämolytische Wirkung gekennzeichnet. Bei der chronischen Toxizität steht die reizende Wirkung auf Haut, Atemwege und Augenbindehäute im Vordergrund. Arsen, bzw. Arsenverbindungen führen zu Haut und Schleimhautgeschwüren, Nasenseptumperforationen treten auf.

Beobachtet werden Hyperkeratosen an Handflächen und Fußsohlen, sogenannte Arsenwarzen und verstärkte Hautpigmentierungen   (Arsenmelanosen), auch Depigmentierungen von Hautarealen und Haarausfall. Gewebsnekrosen (Gangrän), auch als Folge peripherer Gefäßveränderungen durch arsenhaltiges Trinkwasser [8] sind beschrieben worden. Die chronische Arsenintoxikation kann periphere, symmetrische, sensible und motorische Nervenfunktionsstörungen (toxische Polyneuropathie) verursachen, Hirnnervenbeteiligung und psychische Veränderungen kommen vor. Schädigungen des Herzmuskels oder anderer innerer Organe wie der Leber und der Nieren wurden beobachtet. Häufig finden sich laborchemisch Hinweise auf die hämatotoxische, vor allem hämolytische Wirkung des Arsens wie Anämie, Leukopenie und Hyperbilirubinämie. Gesundheitsschäden durch mit Fischgenuss aufgenommenes Arsen (obetain) sind bisher nicht beobachtet worden. Wegen des hohen, Herz-Kreislauferkrankungen vorbeugenden Gehalts mehrfach ungesättigter Fettsäuren im Fisch kann vom Fischverzehr auch nicht abgeraten werden.

Arsen gehört zu den Stoffen, die nach gesicherten Erkenntnissen humankanzerogen sind. Beobachtet werden vor allem Krebserkrankungen der Atemwege, aber auch solche der Haut. Arsenbelastungen und Zigarettenrauch wirken synergistisch, Raucher verdreifachen ihr Lungenkrebsrisiko bei gleichzeitiger Arsenbelastung. Der arsenbedingte Hautkrebs ist vielgestaltig, er tritt zumeist Jahrzehnte, von Ausnahmen bei hoher Belastung abgesehen, frühestens 10 bis 15 Jahre nach Expositionsbeginn vor allem im Bereich hyperkeratotischer Hautveränderungen auf. Berichtet wird auch über multiples Auftreten von Basalzellkarzinomen und Morbus Bowen. Maligne Entartungen in anderen Organen durch Arsen, etwa des Magen-Darmtrakts, werden diskutiert.

Diagnostik und Therapie

Arsenbestimmung im Harn. Die Therapie der akuten, häufig in suizidaler Absicht erfolgten Arsenintoxikation kann mit 2,3-Di- mercapto-1-propansulfonsäure (DMPS) erfolgen. Zumeist wird eine Hämodialyse unumgänglich sein. Arsenintoxikationen mit Arsenausscheidungen im Harn von 360 mg/1 (= 0,36 g/l) wurden so überlebt.

Wir entgiften mittels Chelat-Therapie und einer sanften Phyto-Basistherapie.

Arsenintoxikationen chronischer Art sehen wir recht häufig bei unseren Patienten.

Allergie – Pseudoallergie
Burnout-Syndrom

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