Wasser und Trinkmenge

Wichtige Infos zur idealen Flüssigkeitsmenge

Merkwürdig, welcher Mangel an selbstverständlichen Dingen inmitten unseres Alltags voller Überfluss herrscht. Mangel an Ruhe, an Fitness und gesunder Ernährung. Mangel herrscht oft auch beim Trinken. Dabei ist die Frage richtiger Flüssigkeitszufuhr in der warmen Jahreszeit entscheidend fürs Wohlfühlen und den Trainingserfolg.

Vorsicht Falschtrinker
1,5 bis 2 Liter sind notwendig, selbst wenn Sie nicht körperlich trainieren. Für jede Tasse Kaffee sollten Sie ein Glas Mineralwasser zusätzlich trinken. Milch gilt als Nahrungsmittel, zählt also nicht in der täglichen Trinkbilanz. Anders liegt der Fall, wenn Sie sportlich aktiv sind: Dann sollten Sie sich vor und nach Ihrem Training unbekleidet wiegen. Die Differenz Ihres Körpergewichtes ist die Menge, die Sie zusätzlich zu der geforderten Menge von 1,5 – 2 Litern trinken müssen. Faustformel: pro Kilogramm Gewichtsverlust ein Liter mehr Flüssigkeit.

Wann sollten Sie trinken?
Wenn Sie Durst haben, ist es eigentlich schon zu spät. Dann sind Sie bereits über die rote Ampel gefahren – Durst ist ein Alarmsignal. Wer das übersieht, trinkt falsch. Meine Empfehlung: Bei Ausdauertraining wie etwa einer Radtour stündlich ein Glas kohlensäurearmes Mineralwasser (ca.250ml) trinken.

Flüssigkeitsmenge langsam steigern!
Ihre Magen-Darmrezeptoren müssen sich erst an die erhöhte Flüssigkeitszufuhr gewöhnen, andernfalls kann sich Unwohlsein einstellen. Nehmen Sie sich ruhig drei Wochen Zeit, Ihr Trinkverhalten zu verbessern.

Was sollten Sie trinken?
Möglichst Mineralwasser mit erhöhtem Hydrogencarbonatanteil (auf dem Etikett vermerkt). Frisch gepresste Fruchtsäfte enthalten reichlich Kalium und können mit Mineralwasser (1:4) gemischt werden. Auch Kräuter- und Früchtetees leisten gute Dienste.

Ausreichendes Trinkverhalten optimiert die Herzfrequenz und somit die Leistungsfähigkeit. Flüssigkeitszufuhr transportiert die Körperwärme besser ab und erspart dem Herz unnötige Schwerarbeit.

Der Mensch besteht zu 50-70% aus Wasser je nach Lebensalter. Zur Aufrechterhaltung eines minimalen Stoffwechsels benötigt der Körper 2 Liter freie Flüssigkeit pro Tag. Zusätzlich werden noch mit der Nahrung 1 Liter Flüssigkeit aufgenommen. Dies ist jedoch die Menge, die ein normal funktionierender Körper benötigt. Bei Krankheiten, insbesondere bei Stoffwechselstörung, Verschlackung, „Vergiftung“ und immer wenn wir das Bedürfnis verspüren, dass unser Körper irgend etwas ausscheiden sollte, reicht diese Menge bei weitem nicht aus.

In unserem Körper befindet es sich teils im Blut, in der Lymphe, im Zwischenzellgewebe und in den Zellen. Durch unser Trinkverhalten beeinflussen wir die Zufuhr von Mineralstoffen aber mehr noch die Entgiftungsfunktion unseres Organismus.  Denn so, wie Wasser chemisch gebundene oder physikalisch gelöste Stoffe zuführen hilft, so kann es auch Schadstoffe und nicht mehr verwendbare Endprodukte des Stoffwechsels ausscheiden helfen. Wasser dient dem Ausgleich oder, wie man in der Fachsprache sagt, der Homöostase. Das gilt für innen (Körper) wie außen (freie Natur).

Warum trinken die meisten Menschen zu wenig?

Unser Durstgefühl hat sich verstellt, viele der angebotenen Flüssigkeiten sind entweder zu süß, zu salzig, oder sonst wie zusammengesetzt, dass unser Körper nicht große Mengen davon trinken mag. Die beste Flüssigkeit um unseren Körper gesund zu erhalten ist Wasser.

Warum ist Wasser so lebensnotwendig?
Wassermangel führt rasch zu schwerwiegenden Schäden. Das Blut wird dickflüssig, Gehirn, Leber und Muskulatur reagieren auf Wasserverluste besonders empfindlich. Unser Körper braucht ausreichend Wasser, um die Nährstoffe die wir aufgenommen haben, zu den einzelnen Zellen zu transportieren, wo sie verwertet werden. Eine ungenügende Wasserversorgung führt zur Beeinträchtigung der körperlichen Leistungsfähigkeit und kann Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und trockenen Mund hervorrufen.

Zweitens benötigen wir dringend Wasser für die Abfallentsorgung der Stoffwechselprodukte, die unser Körper nicht mehr benötigt. Dies geschieht hauptsächlich über die Niere und führt wie im Falle der Nierenerkrankung zur Vergiftung des Körpers. Flüssigkeitsdefizite können auch die Entstehung verschiedener Erkrankungen der Harnwege begünstigen – z.B. Nierensteine.

Drittens benötigen wir Wasser um unsere Körpertemperatur auf 37° zu halten. Bei vermehrter Muskelarbeit wo Wärme anfällt, wird durch den Schweiß, der auf der Haut einen Kältefilm bildet, die überschüssige Energie abführt, wodurch die Körpertemperatur konstant bleiben kann. In diesem Zusammenhang sehen wir auch, dass über das Schwitzen ein nicht unerheblicher Flüssigkeitsverlust im Körper entstehen kann.

Welche Anzeichen können für einen Flüssigkeitsmangel sprechen?

  • Wenig oder dunkler Urin
  • Schwindel
  • Schwächegefühl, Müdigkeit
  • Innere Unruhe, Verwirrtheit, Konzentrationsstörungen
  • Verstopfung
  • Niedriger Blutdruck, vegetative Dystonie
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Sehr oft Fieber, insbesondere bei älteren Menschen
  • Tränensäcke, trockene Haut (Pergamentpapier).
  • Erhöhte Laborwerte, z.B. Harnstoff, Kreatinin

Insbesondere Kinder und alte Menschen sind gefährdet durch zu wenig Flüssigkeit

Untersuchungen zeigen, dass vor allem 1 bis 3-Jährige Kinder zu wenig Flüssigkeit erhalten, möglicherweise auch in Verbindung mit dem „Trockenwerden“. Kinder benötigen eine Gesamtwasserzufuhr von 1 ½ Litern. Trinkverhalten scheint erlernt zu sein, weswegen es ganz wichtig ist, dass Kinder ausreichend Wasser zu trinken bekommen.

Bei älteren Menschen sinkt der Gesamtwasseranteil des Körpers. Durch dieses fehlende Reservoir machen sich die Folgen des Flüssigkeitsmangels viel gravierender bemerkbar als bei jüngeren Menschen. Deswegen ist es mit fortgeschrittenem Alter noch wichtiger für ausreichende Wasserzufuhr zu sorgen. Neben den oben erwähnten Erkrankungen kommen noch eine vermehrte Neigung zu Nierensteinen, Blasenentzündungen, aber auch Eindickungen des Blutes hinzu, was die Fließeigenschaften verschlechtert und zu Durchblutungsstörungen des Gehirns bis zu Schlaganfall führen kann.

Viele Menschen wissen nicht, dass Kaffee und Alkohol entwässern und somit für die Flüssigkeitsbilanz fehlen. Deshalb muss zu jeder Tasse Kaffee die gleiche Menge Wasser getrunken werden, um auf einen Gleichstand zu kommen. Die beste Möglichkeit, um zu einer positiven Flüssigkeitsbilanz zu kommen, ist normales Wasser. Die beste Möglichkeit sind Mineralwässer oder Tee. Beim Tee ist jedoch wichtig, dass er nicht zu stark gemacht wird, weil er dann eine Abneigung hervorruft.

Wenn Sie zu den Menschen gehören, die zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen, ist es ratsam sich einen Trinkplan zu machen, entweder indem Sie eine Kanne Wasser immer in greifbarer Nähe haben, oder eine Kanne mit Tee um regelmäßig Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

Nur wenn ausreichend Getränke zur Verfügung stehen, wird auch ausreichend getrunken. Wichtig ist zwischen dem Frühstück und dem Mittagessen noch mal einen halben Liter zu trinken, zum Mittagessen wieder zwischen 0,4 und einem halben Liter, am Nachmittag wieder einen halben Liter und am Abend ebenfalls.

Die chemische und biologische Qualität scheint also recht gut zu sein. Über das Datenblatt hinausgehende Untersuchungen werden von den Stadtwerken aktuell so kommentiert: Wasserqualität

Das Trinkwasser ist sogar basisch  mit einem pH-Wert von 7,8 bis 8,2. Fügen Sie dem Wasser bitte keine Kohlensäure zu (Sodastreamer und ähnliche Verfahren). Kohlensäure ist ein Stoffwechselprodukt, welches der Körper ausscheiden muß. Die basische Grundversorgung würden Sie damit zunichte machen.

Nebenwirkungen bei Entschlackungen

Entschlackungsmaßnahmen und die Stärkung des Immunsystems liegen heute im Trend. Es ist an sich logisch, wird jedoch immer wieder übersehen, dass jeder Abtransport von Schadstoffen und Schlacken nur über die Ausscheidungen funktionieren kann. Priorität hat hierbei die Ausscheidung über Urin und Darm. Dazu kommt die Ausscheidung über Haut und Schleimhaut, sowie die Ausscheidung über Tränenflüssigkeit und Nasensekret. Ausscheidungen über Erbrechen oder Abhusten sind ebenfalls noch zu erwähnen. Voraussetzung für eine Ausscheidung ist ausreichend ausscheidungsrelevante Flüssigkeit, eine für die Ausscheidungsfunktion erforderliche Menge von Salz und ein Säure-Basen-Haushalt im nichtbasischem Bereich. Fehlen diese Voraussetzungen, ist eine Ausleitung der Schadstoffe nicht möglich. Typische Folge davon ist dann eine Überfrachtung des Lymphsystems mit einem Anschwellen der Lymphbereiche, eine Ablagerung von Flüssigkeit im Gewebe, insbesondere in den Gelenken, ein Gefühl des Aufgedunsenseins und der Schlappheit und der Einschränkung der Bewegungsfähigkeit. Darüber hinaus können sich Hautunreinheiten bilden.

Selbst der oftmals als Allergie fehldiagnostizierte „Heuschnupfen“ ist ja meist nichts anderes als der Versuch des Körpers, durch das Nasensekret die als unverträglich erkannten Blütenpollen auszuscheiden. Und wenn es einen Flüssigkeits- oder Salzmangel gibt oder sich der Körper im basischen Bereich befindet, kann er eben nicht genug Nasensekret zur Ausscheidung bereitstellen und es kommt zum „trockenen Schnupfen“ und zu dem Alarmschrei „Allergie“.

Ähnlich ist es mit dem „Durchfall“, der ja für den Körper die Funktion hat, Ungeeignetes per Express zu entsorgen. Wenn Schadstoffe gelöst sind, müssen sie raus und das geht am Schnellsten über den Darm via Durchfall. Notwendig hierzu sind Flüssigkeit und Salz. Und zwar Flüssigkeit, die im Darm präsent ist. Wer klares Wasser trinkt und auf Ballaststoffe schwört, bekommt Flüssigkeit in den Darm höchstens über den Blutkreislauf. Und das ist viel zuwenig. Ebenso ist es mit den Blähungen. Im Normaldarmhaushalt werden viele Stoffe vergärt. Hier bildet sich dann Alkohol, der weitere Lösungs- und Aufbereitungsaufgaben übernimmt. Und Gase, die alles schön locker und durchgängig halten. Durch die vielen Konservierungsstoffe funktioniert die normale Gärung nicht.

Hier tritt ein Phänomen auf, das in der Zeit der Selbstmedikation und Selbstbestimmung des Patienten eine immer größer werdende Problemrolle spielt: Nämlich, dass das subjektive Gefühl des Wohlseins und der Beschwerden nicht mehr mit den tatsächlichen Verhältnissen übereinstimmt. Bei der weit verbreiteten Austrocknung (Dehydrierung) fühlt sich der dehydrierte Patient in der Regel wohler als derjenige mit einem geordneten Flüssigkeitshaushalt. Dabei muss man natürlich auch bedenken, dass bei Ausleitungsverfahren die Anforderungen an den Flüssigkeitshaushalt und das Ausscheidungsvermögen besonders hoch sind; und zwar umso höher je mehr Schadstoffe auszuleiten sind. Da sich aber Schadstoffe in Mengen ansammeln und nicht ausgeleitet werden, liegt zu einem wesentlichen Teil daran, das vorher schon die Schadstoffentsorgung nicht ausreichend funktioniert hat. Hier entsteht ein Teufelskreis, den es bei akuten Problemen erstmals zu durchbrechen gilt.

Standard der Schulmedizin war es bisher bei einem Bluthochdruck (Hypertonie) eine salzarme Diät zu verordnen, da das im Körper vorhandene Salz ein Symptom des Bluthochdrucks ist. Jetzt erkennt man, dass die Ursache eine Dehydrierung ist (besonders gefährlich, wenn der Körper das Gefühl für Durst verliert) und die Speicherung von Salz eine Schutzfunktion des Körpers darstellt.

  • Bluthochdruck (essentielle Hypertonie): wenn sich die Gesamtmenge der Flüssigkeit im Körper verringert, müssen die Hauptgefäße ihren Durchmesser vermindern, sonst würde die vorhandene Flüssigkeitsmenge nicht ausreichen, die dafür vorgesehen Räume zu füllen. (Einfluss auf die Blutzirkulation)
  • Selektiver Verschluss der Kapillaren im Körper (Salz regelt die Menge Wasser, die außerhalb der Zellen festgehalten wird.)
  • Bei Wasserknappheit kommen einige Zellen normal aus, andere erhalten eine rationierte Menge, damit sie notwendigerweise funktionieren können. Das Blut behält aber normalerweise seine übliche Zusammensetzung (notwendig für die Versorgung lebenswichtiger Organe). Damit wird die Dehydrierung an anderen Körperstellen nicht berücksichtigt.
  • Alle Bluttests können normale Ergebnisse zeigen, dennoch können die kleinen Kapillaren in Herz und Gehirn verschlossen sein.
  • Dadurch können bei lang anhaltender Austrocknung Schäden in den Zellen entstehen.
    Verliert man das Gefühl für Durst, kann man eine weiter fortschreitende Dehydrierung nicht erkennen und ein Verschluss weiterer Kapillaren ist die Folge, damit der Körper den Rest der Blutgefäße füllen kann.

Nebenwirkungen anhand von Flüssigkeitsmangel

Wenn wir nicht genug trinken, hat der Körper nur eine Möglichkeit das vorhandene Wasser zu behalten, indem er Salz zurückhält. Nur wenn Salz zurückgehalten wird, bleibt Wasser im Körper zur Verfügung. Also ist „Salzbindung“ im Körper die letzte Möglichkeit etwas Wasser zurückzuhalten. Der Mechanismus Salz im Körper zurückzuhalten ist sozusagen eine Überreaktion des Körpers. Wenn man die Wasseraufnahme allmählich steigert und mehr Urin produzieren kann, kann die Ödemflüssigkeit, die voller Schlacken steckt, ausgespült werden und nach und nach kann sich das Herz erholen.

Nach einer amerikanischen Studie sind 75% aller Amerikaner chronisch dehydriert, die deutschen Zahlen dürften ähnlich liegen. Selbst geringe Dehydrierung verlangsamt den Stoffwechsel schon um 3%; Wassermangel ist der Auslöser Nr. 1 für Tagesmüdigkeit. Laufende Studien zeigen, dass eine Dehydrierungstherapie Rücken- und Gelenkbeschwerden bei bis zu 80% der Leidenden lindern. Schon 2% Flüssigkeitsverlust des Körpers können ein gestörtes Kurzzeitgedächtnis, Schwierigkeiten bei den Grundrechenarten und Probleme bei der Fokussierung eines Bildschirms oder einer gedruckten Seite auslösen.

Dabei muss man sich zunächst darüber im Klaren sein, dass es sich bei der Dehydrierung um eine gefährliche Krankheit handelt, die jedoch subjektiv vom Patienten nicht als solche empfunden wird. Der Patient fühlt sich wohl und vielfach werden die Symptome sogar als positiv eingeschätzt. Andere Symptome wiederum werden nicht mit der Dehydrierung in Zusammenhang gebracht.


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Kennzeichen der Dehydrierung

Es erhebt sich daher zunächst die Frage, wie man eine Dehydrierung erkennt. Eine Dehydrierung liegt dann vor, wenn die Ziele des menschlichen Flüssigkeitshaushaltes nicht mehr erreicht werden können. Das Erkennen wird dadurch erleichtert, dass der menschliche Flüssigkeitshaushalt abgestuft funktioniert:

  1. Zunächst wird vom Körper versucht, den Blutkreislauf insofern stabil zu halten, als das erforderliche Volumen an Flüssigkeit im Kreislauf gehalten wird.
  2. Im weiteren Verlauf dient die Flüssigkeit als Transportmittel, um die Versorgung der Körperzellen sicherzustellen.
  3. Hierfür nicht benötigte Flüssigkeit wird ausgeschieden, wobei mit der Ausscheidung Schadstoffe transportiert werden.

Probleme treten meist bei den nach gelagerten Punkten 2 und 3 auf, insbesondere bei der Ausscheidung, da diese auf den unterschiedlichsten Ebenen erfolgt und bei nicht ausreichender Versorgung mit Flüssigkeit zunächst hier Problemstellungen auftreten. Da beispielsweise auch die Tränenflüssigkeit eine Ausscheidung darstellt und die Versorgung des Auges über Kapillargefäße erfolgt, merken Augenärzte oft sehr frühzeitig die Folgen einer Dehydrierung. Nur ist der Augenarzt eben kein Dehydrierungstherapeut und so verhallten seine Appelle „Sie müssen mehr trinken …“’ meist unbeachtet.

Ein Kennzeichen der Dehydrierung ist, dass das natürliche Durstgefühl verloren gegangen ist, ein zweites, das gegen eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr eine gewisse Abneigung besteht und das dritte, das Gewohnheiten entstanden sind, ungeeignete Getränke zuzuführen. Insbesondere die Ausscheidungen werden oft als lästig empfunden, so das ganz absichtlich gegengesteuert wird. Vor einer längeren Reise wird wenig getrunken, um nicht so oft auf die Toilette zu müssen und das Schwitzen wird so weit als möglich unterdrückt.

Dazu kommt, dass auch im medizinischen Bereich sehr wenig über die Wirkung der Getränke auf den Flüssigkeitshaushalt bekannt ist und hier bezüglich der einzelnen Getränke nicht ausreichend differenziert wird. Das beginnt schon damit, das über den normalen Flüssigkeitsbedarf eines Menschen unterschiedliche Vorstellungen herrschen. „Normal ist eine Flüssigkeitsaufnahme zwischen einem halben Liter und drei Liter Wasser …“ heißt es in einem medizinischen Lehrbuch. Damit ist wenig anzufangen. Als Faustregel kann aber gelten, dass eine zusätzliche Flüssigkeitsaufnahme von eineinhalb bis zwei Liter täglich die Gefahr einer Dehydrierung ausschließt und geeignet ist, alle Funktionen, einschließlich der notwendigen Ausspülung von Schadstoffen durch die Ausscheidung sicherzustellen.

Oft kommt es auf die Dosis an. In der Regel ist es nicht empfehlenswert, große Mengen von Tee-Inhaltsstoffen über den Blutkreislauf zuzuführen. Wie auch bei Kaffee kann das sehr leicht zu einem Nullsummenspiel werden, indem beispielsweise bei den hierzulande üblichen Zubereitungen die Blutgefäße erweitert werden, so dass der Flüssigkeitsbedarf zur Stabilisierung des Kreislaufes nicht gedeckt wird, sondern eher steigt. Das Glas Wasser im Wiener Kaffeehaus oder in der italienischen Espressobar hat also durchaus logische Überlegungen.

War schon die Kohlensäure ein Reizthema, wird es beim Alkohol sicher emotional. Wir haben schon Heilpraxen, wo homöopathische Tropfen wegen einer grundsätzlichen Ablehnung des Alkohols mit destilliertem Wasser verordnet und Auszüge von Bachblüten ebenfalls alkoholfrei hergestellt werden. Fakt ist, dass die Dehydrierung als Zivilisationskrankheit bei uns in Westeuropa in dem gleichen Maße zugenommen hat, wie der breite Konsum von Wein und Bier abnahm. Die alten Traditionen des Haustrunks von Wein über Obstwein bis zum Bier gibt es kaum noch und in den Gebieten, wo dies üblich ist, gibt es auch keine Probleme der Dehydrierung. Das geht so weit, dass in den französischen Weinbaugebieten Herz- und Kreislauferkrankungen so gut wie unbekannt sind. Was zu der schulmedizinisch falschen aber typischen Schlussfolgerung geführt hat, das im Rotwein ein diesbezüglicher Wirkstoff enthalten sein muss, den es nun auch in Tablettenform gibt. Das es aber nicht der Rotwein oder dessen Wirkstoff ist, sondern die Flüssigkeit in einer für den Körper optimalen Zusammensetzung (sieht man vom bösen Feind Alkohol ab), merkt kaum jemand.

Tatsächlich gibt es bei Wein und Bier keine Abneigungssperre; der ph-Wert des Magens wird nicht wesentlich beeinflusst, die Magensäureproduktion nicht gestört. Der Körper teilt die Flüssigkeit schön fein in Darm- und Blutkreislaufversorgung auf, lässt genügend für die Zellversorgung und die Ausscheidungsfunktionen über und das Ausscheiden von Schadstoffen wird unterstützt. Insofern sollte ein mit Mineralwasser verdünnter Wein oder aber auch Bier (unter Umständen alkoholfrei) zu jeder Dehydrierungs-Therapie gehören, wenn nicht wirkliche kompakte Gründe gegen die Alkoholzufuhr bestehen. Die Ansicht „schon ein Tropfen kann die Sucht auslösen“ wird der Problematik bei nicht Alkoholgefährdeten nicht gerecht. Natürlich ist auch Alkohol in geringen Mengen bei der Teilnahme im Straßenverkehr oder bei der Bedienung von Maschinen nicht unbedenklich. Auch die Alkoholfahne muss dabei berücksichtigt werden, sie ist einfach in vielen Berufen nicht mehr möglich.

Ansätze zur Dehydrierungstherapie

Industrielle Erfrischungsgetränke eignen sich meist in der erforderlichen Menge aufgrund ihres hohen Zuckergehalts nur bedingt zu einer Dehydrierungstherapie. Die in den Light-Getränken enthaltenen Süßstoffe werden oft nicht vertragen und lösen vielfach Allergien aus. Werden sie vertragen, sind sie eine gute Alternative, da darin Bestandteile enthalten sind, die der Magensäure und dem Gallensaft ähneln und daher besonders verträglich sind.

Abschließend soll eine Gefahr nicht unerwähnt bleiben, die bei Erfrischungsgetränken latent vorhanden ist: Die Gefahr einer bakteriellen Vergiftung oder Infektion. Insbesondere stille Mineralwasser in Großflaschen sind – einmal geöffnet – sehr schnell unter Bakterienbefall. In etwa 30% der Fälle sind bereits Originalflaschen beim Kauf verdorben. Bei einer Kühlung kann sich die Gefahr noch verschärfen, da dann auch bei einem fortgeschrittenen Verderb ein fauliger Geschmack kaum wahrzunehmen ist.

Bei kohlensäurehaltigen Getränken (Mineralwasser oder Erfrischungsgetränke) ist die Gefahr weniger groß, wenn darauf geachtet wird, dass die Flasche beim Öffnen zischt und das Getränk perlt. Aber auch hier kann es binnen weniger Stunden zu einem gefährlichen Bakterienbefall kommen. Ebenfalls sollte man in Gaststätten keine Getränke aus den sogenannten Postmix-Zubereitern (Cola, Fanta, Sprite) trinken, da diese Geräte alle bakterienverseucht sind. Wenn, dann bitte auf der Portionsflasche bestehen. Postmix-Zubereitungen und Großflaschen-Ausschank enthalten auch meist nicht die erforderliche Kohlensäure-Durchdringung, so dass die Verträglichkeit herabgesetzt ist. Für Mineralwasser-Verkauf in Gaststätten gibt es die gesetzliche Bestimmung, dass dieses nur in der Originalflasche verkauft werden darf, die am Tisch zu öffnen ist. Viele halten sich leider nicht daran, wobei auch zu sagen ist, das diese Bestimmung nur für Mineralwasser gilt, nicht aber für das sogenannte „Tafelwasser“.

Vitamin C
Epstein-Barr-Virus (EBV)

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