Das besondere Hormon: Schlafen und sich wohlfühlen
Melatonin ist ein Hormon (5methoxy Nacetyltryptamine), das in fast allen Zellen, von der simpelsten Lebensform (Alge) bis zum menschlichen Körper zu finden ist. Melatonin wird in der Zirbeldrüse gebildet. Die Zirbeldrüse befindet sich im Stammhirn und steuert das zirkadianische System, die innere Uhr des Körpers. Melatonin wurde 1958 von Dr. Aaron Lerner, Dermatologe an der Yale Universität entdeckt und wird intensiv seit Beginn der 80er Jahre erforscht. Die Produktion und Ausschüttung von Melatonin steigt in unserer Jugend bis zum Alter von 6 Jahren und vermindert sich ab dem 20. Lebensjahr stetig. Kontrolliert vom Lichteinfall steigt und fällt die Produktion alle 24 Stunden. Eine vermehrte Ausschüttung von Melatonin erfolgt in der Nacht, eine verminderte tagsüber. Genauso schwankt die Produktion mit den Jahreszeiten: vermehrte Ausschüttung im Winter, eine verminderte im Sommer, je nach Sonneneinfall. Die wichtige Aminosäure Tryptophan ist das Ausgangsmaterial (in der Nahrung), das in Melatonin umgewandelt werden kann, indem Tryptophan in Serotonin umgewandelt wird (ein beruhigender Neurotransmitter) und von Serotonin mit Hilfe von Enzymen in Nacetyl Serotonin, das Ausgangsprodukt für Melatonin. Da Melatonin mit zunehmendem Alter vermindert produziert wird, könnte dies der Grund dafür sein, das ältere Menschen weniger Schlaf benötigen. Auch die sog. Wintermüdigkeit könnte auf die vermehrte Ausschüttung von Melatonin in der „dunklen Jahreszeit“ zurückzuführen sein.
Als Nahrungsergänzungsstoff ist es auf Umwegen nur schwer in Deutschland erhältlich.