Viele chronische Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes mellitus, Demenz, Morbus Parkinson, chronisches Fatigue Syndrom (ME/CFS, Fibromyalgie, multiple Chemikaliensensitivität (MCS), Autoimmunerkrankungen und Krebs gehen in aller Regel mit einer chronischen Entzündung einher.
Die Rolle der Silent Inflammation (chron. stille Entzündung)
Autoimmunerkrankungen und Krebs gehen in aller Regel mit einer chronischen Entzündung einher.
Um den Ablauf der chronischen Entzündungsprozesse besser nachvollziehen zu können ist es zuerst
wichtig auf die akute Entzündung zu schauen. Bei einer akuten Entzündung setzt eine
Mikrozirkulationsstörung mit Arterieolenkonstriktion (Verengung) ein und einer sich anschließenden
Vasodilatation (Ausdehnung).
Die Folge ist eine Permeabilitätssteigerung der Gefäßwände (die Gefäße werden durchlässiger)
sodass Leukozyten mit Chemotaxis (durch Ausschüttung bzw. Bildung von Botenstoffen
(Chemokine) hervorgerufene Anlockung von Zellen des Immunsystems (z.B.
Leukozyten) … einwandern können und eine Phagozytose (Auflösung und
Unschädlichmachung von Fremdstoffen im Organismus) stattfindet.
Die Rolle der T-Zellen
Besonders wichtig bei der Begrenzung einer akuten Entzündung sind die regulatorischen T-Zellen.
Bei den T-Lymphozyten gibt es 2 Untergruppen, die CD8 positiven hauptsächlich zytotoxischen Zellen
und die CD4 positiven T-Helferzellen. Diese sind besonders wichtig für die Immunabwehr gegen
Viren, Bakterien, Pilze und Protozoen sowie Tumorzellen. Desweiteren sind diese Zellen auch
verantwortlich bei krankhaften Immunantworten wie zum Beispiel auf Autoimmunerkrankungen
oder chronischen Entzündungen.
Ob eine körperfremde Zelle von einer zytotoxischen Zelle eliminiert oder akzeptiert wird, entscheidet
sich in einem komplexen Kontrollsystem, in dem die regulatorischen T-Zellen (Treg) wichtigste
Aufgaben wahrnehmen. Die regulatorischen T-Zellen (Treg) gehören zu den CD4-positiven T-Helfer
Zellen. Diese nehmen im Rahmen ihrer spezifischen Funktion die Aufrechterhaltung der
Immuntoleranz war. Diese wirken mindernd auf die Autoimmunität und Immunpathologie ein, da Sie
suppressorisch (unterdrückend) auf die T-Zell-Effektor Antworten wirken und somit für eine
Gegenregulation nach erfolgter Immunaktivierung sorgen. Sie mildern sozusagen eine
überschießende Immunreaktion auf körpereigenes Gewebe ab.
Bei einer chronischen Entzündung fehlt genau diese Gegenregulation. Es kommt zu einer
dauerhaften Aktivierung von Entzündungszellen mit Ausschüttung von proinflammatorischen
(entzündungsfördernden) Zytokinen (Botenstoffe). Als Folge entsteht Nitrosativer und Oxidativer
Stress und wir sprechen von einer erworbenen Mitochondriopathie. Erhöhte Entzündungsmarker im
Blut gehen häufig mit einem Abfallen des intrazellulären ATP`s einher und einer Ubiquinon Q10
Erniedrigung, da die Mitochondrien ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen können. Zu den
proinflammatorischen Zytokinen gehören TNF alpha, Interferon Gamma, Interleukin-1,-6 und-8.
Diagnostik und Therapie
Um einer Silent Inflammation auf die Spur zu kommen, führen wir verschiedene Laboruntersuchungen durch in denen wir u. a. die Entzündungsbotenstoffe messen. Wenn Sie eine Silent Inflammation haben behandeln wir die Entzündungen mit verschiedenen Therapeutika.
Des Weiteren betreiben wir eine umfassende Ursachenforschung und -behandlung, um der Silent Inflammation entgegenzuwirken. Lesen Sie weiteres zu dem Thema Silent Inflamation hier.