Histamin­unverträglichkeit

Histamin ist ein körpereigener Botenstoff, welcher zu den Gewebshormonen zählt und sowohl im Gewebe, als auch Gehirn aktiv ist. Man kennt den Begriff  vielleicht schon im Zusammenhang mit der Freisetzung bei Allergien als auch durch medikamentöse Histamin-Blocker, die Anti-Histaminika. Mindestens 1 % der Deutschen leiden unter einer Histaminintoleranz.

Was den Wenigsten bekannt ist: Es gibt auch histaminreiche Nahrungsmittel und Medikamente, die eine Freisetzung fördern. Histamin kann krank machen. Wir setzen zur Diagnose eine spezielle Stuhlanalyse ein und bestimmen die Diaminoxidase (DAO), sowie ggf. Histamin im Blut und Urin.

Lebensmittel mit hohem Histamingehalt

Obst:

  • Bananen
  • Erdbeeren
  • Sauerkraut
  • Spinat
  • Tomaten

Fisch:

  • Thunfisch
  • Sardine
  • Hering
  • Makrele
  • Sardellen
  • Tintenfisch

Wurstwaren:

  • Dauerwurst
  • Rohwurst
  • Salami
  • Schinken

Käse:

  • Hartkäse
  • Parmesan
  • Roquefort
  • Harzer Käse
  • Stilton englisch (Gorgonzola)
  • Tilsiter
  • Camembert
  • Appenzeller
  • Gouda
  • Bergkäse
  • Cheddar
  • Edamer
  • Emmentaler

Konservierungsmittel mit Histamin

  • Na-, K- oder Ca-Benzoat (E210-213)
  • Parahydroxybenzoesäureester (E214-219)
  • Sorbinsäure (E200-203)
  • Sulfite (E221-228)

Farbstoffe mit Histamin

  • Amaranth (E123)
  • Chinolingelb (E104)
  • Cochenillerot (E120)
  • Erythrosin (E127)
  • Indigotin (E132)
  • Kurkumin (E100)
  • Lactoflavin (E101)
  • Patentblau (E131)
  • Tartrazin (E102)
  • Glutamat (E620-625)

Arzneimittel mit Histamingehalt

  • ASS, Acetylsalicylsäure, Aspirin etc.
  • NSAR Antirheumatische chemische Medikamente
  • Muskelrelaxantien
  • Acetylcystein (ACC)
  • Ambroxol – Schleimlöser
  • Aminophyllin
  • Amitriptylin – Antidepressivum
  • Chloroquin
  • Clavulansäure
  • Isoniazid
  • Metamizol
  • Metoclopramid
  • Propafenon
  • Verapamil – Herzmittel

Interessante Fakten

Histamin ist auch ein Neurotransmitter, also ein Botenstoff des Gehirns mit durchaus auch positiver Wirkung.
Histamin wird aus dem halbessentiellen Eiweißbaustein Histidin gebildet. Im Gewebe (Mastzellen) und Blut (Basophile) wirkt Histamin als Mediator allergischer Reaktionen. Es fungiert außerdem als Entzündungsvermittler und hemmt die zelluläre Immunaktivität, indem es eine Verschiebung von Th1 Immunbotenstoffen hin zu einer Th2 Dominanz anstößt (TH1>TH2-Shift).

Seit einigen Jahren ist gesichert, dass Histamin auch in Nervenzellen aus Histidin, das im Unterschied zu peripherem Histamin problemlos die Blut- Hirn-Schranke passiert, gebildet wird. Als Neurotransmitter wirkt Histamin vorwiegend anregend und aktivierend. Zur Histaminausschüttung können einerseits physikalische Reize wie beispielsweise Kälte, Wärme, Sport führen. Andererseits aber auch durch Entzündungsbotenstoffe (Zytokine) wie IL-1, IL- 3, IL-8.

Histamin beeinflusst die Sekretion von Hormonen der Hirnanhangdrüse. In Stresssituationen stimuliert es sowohl die hypophysäre ACTH-Ausschüttung als auch die hypothalamische CRH-Sekretion. Dadurch erhält die Nebenniere den Befehl, Cortisol = Stresshormon zu bilden.

Histaminerge Neurone des Hypothalamus haben Schrittmacherfunktionen im Zentralen Nervensystem. Sie wirken bei der Schlaf-Wach- Regulation mit und modulieren die Aktivität vieler anderer Hirnregionen. Wie die anderen Neurotransmitter wird Histamin in präsynaptischen Vesikeln gespeichert. Mindestens 4 Histamin (HIS) -Rezeptorsubtypen sind bekannt. Über H1-Rezeptoren im Gehirn wirkt Histamin stimulierend, verbessert Wachheit, kognitive Leistungsbereitschaft und Aufmerksamkeit. Zentrale H2-Rezeptoren vermitteln ebenfalls aktivierende Effekte. Über H3/ (H4)-Rezeptoren wirkt Histamin downregulierend, moduliert die Aktivität von Serotonin und Dopamin und führt zur Stimmungsaufhellung und Leistungssteigerung.

Hashimoto
Knie- und Hüftarthrose

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