Bewertung des Oligoscan-Verfahrens

Oligoscan ist die Bezeichnung für ein medizinisches Gerät. Mittels eines tragbaren optischen Scanners tastet der Therapeut einige wenige Punkte der Haut des Patienten ab, zum Beispiel vier verschiedene Punkte an der Handinnenfläche. Durch die Spektralphotometrie soll mit Hilfe dieses Geräts innerhalb der Zelle die Konzentration von insgesamt 34 chemischen Elementen gemessen und festgestellt werden.

Bei der Benutzung des Scanners blitzt an der Unterseite kurz eine Lichtquelle auf: das von der Haut reflektierte Licht wird somit gemessen. Bei den Elementen handelt es sich um folgende Mineralstoffe:

  • Calcium
  • Magnesium
  • Phosphor
  • Silizium
  • Natrium
  • Kalium
  • Kupfer
  • Zink
  • Eisen und Mangan

Des weiteren werden folgende Spurenelemente gemessen:

  • Bor
  • Chrom
  • Kobalt
  • Germanium
  • Jod
  • Lithium
  • Molybdän
  • Schwefel
  • Selen und Vanadium

Auch diese Schwermetalle werden gemessen:

Die deutsche Akademie für Chelat Therapie (DACT e. V.) hat nochmal deutlich gemacht, dass der Oligoscan bisher keine seriöse Methode darstellt, im Körper vorhandene Schwermetalle und Mineralstoffe nachzuweisen.

Der Oligoscan im Vergleich zum Provokationstest ausgewertet durch die DACT e.V.

Grundsätzlich kommt man zu dem Schluss, dass beide Messverfahren nicht vergleichbar sind, weshalb es absolut nicht empfehlenswert ist den Provokationstest mit dem Oligoscan zu ersetzen. An dem Oligoscan mag etwas dran sein, nur nützt es relativ wenig, besonders in der jetzigen Phase der Auseinandersetzung mit dem Berufsstand des Heilpraktikers – dem eh schon vorgeworfen wird, mit dubiosen Dingen zu arbeiten- deshalb bleiben wir als seriös arbeitendes Naturheilzentrum altbewährt beim Provokationstest. Hierbei wird vorab Glutathion langsam intravenös verabreicht. Im Anschluss erfolgen zwei Kurzinfusionen mit EDTA und DMSA in NaCl. Dieses Schema wird auch von Umweltärzten angewendet.

Im Einzelnen

  1. Die Interpretation der Schwermetalle und Mineralstoffe des Oligoscan für die gesundheitliche Situation des jeweiligen Patienten konnte die DACT e.V. nicht bestätigen. Als negatives Beispiel für die Ungenauigkeit des Oligoscan bleibt zu erwähnen, dass ein Patient mit kräftiger Verkalkung im Herzen (mehrfaches Herz CT) mit Hilfe des Oligoscan als herzgesund befundet wurde. Auch die alleinige Betrachtung der Mineralstoffe im Oligoscan gab die Befundung leider nicht her.
  2. Die Mineralstoffanalyse im Oligoscan konnte die DACT e.V. nicht bewerten, da zu wenige Vollblutanalysen von den jeweiligen Patienten vorlagen; dass die Mineralstoffe im Serum nicht mit Oligoscan übereinstimmen können oder nur zufällig ist eindeutig selbsterklärend.
  3. 163 Schwermetalltestergebnisse hatte die DACT e.V. zur Verfügung. In vielen Fällen sind nicht die gleichen Schwermetalle mit beiden Testverfahren getestet worden, sodass man nur die, in beiden Testverfahren verwandten Schwermetalle vergleichen kann. Das sind leider nur 86 auswertbare Testergebnisse. Nur 33 Messergebnisse stimmen in beiden Verfahren überein, weshalb man das eine Testverfahren nicht durch das andere ersetzen sollte. 39 Schwermetalle wurden im Oligoscan höher gemessen als im Provo Test.

Die wissenschaftliche Bewertung

Die Spektralphotometrie ist durchaus eine wissenschaftlich anerkannte Messmethode. Üblicherweise wird dabei die Transmission gemessen, also die Menge und Qualität von Licht, die eine Substanz durchdringt. Hierfür gibt es auch bestimmte Maßeinheiten.

Im Oligoscan hingegen gibt es keine Maßeinheiten. Der Oligoscan misst reflektiertes Licht! Das Messprinzip beim Oligoscan beruht auf dem Lambert-Beer´schen Gesetz, allerdings stellt die Schichtdicke, also wie tief das gemessene Metall im Gewebe sitzt, eine wichtige Größe dar. Möglicherweise funktioniert das auch, aber Licht wird nicht nur reflektiert, sondern auch absorbiert. Wie können ohne festgelegte, normierte Maßeinheiten repräsentative Werte ermittelt werden?

Ganz im Gegensatz zum Provo Test: µg/g Krea, der hier wissenschaftlich fundierte Werte, bzw. Maßeinheiten angibt. Ebenfalls nicht möglich ist eine Einsicht in die Auswertungen des Programms für den Oligoscan. Da wie bereits erwähnt, keine Maßeinheiten beim Oligoscan angegeben werden, und man von dem Programm was dahinter steht abhängig ist, dass es richtig arbeitet und auswertet, sind die Werte nur als ungefähre Werte einzuordnen.

Reproduzierbare Ergebnisse

Der Oligoscan sollte in sich stimmig und reproduzierbar sein. Für genaue wissenschaftlich fundierte Ergebnisse ist es essentiell, dass das Testverfahren in sich zu repräsentativen Ergebnissen kommt. Sind die Messergebnisse bei ein und demselben Patienten vergleichbar? Petra Janke konnte dies bestätigen, da sie schon länger mit dem Oligoscan arbeitet. Soweit scheint der Test also zu funktionieren, wobei bei mehrmaliger Testung, gleiche Messergebnisse bei derselben Person, mit der gleichen Messmethode keine Vergleichbarkeit oder wissenschaftliche Verlässlichkeit darstellen.

Ist Oligoscan mit schon vorhandenen Testverfahren vergleichbar?

Natürlich muss beim Vergleich des Oligoscan mit dem Provokationstest berücksichtigt werden, dass in verschiedenen Geweben gemessen wurde. Es wurden zwei verschiedene Bereiche, das Gewebe und Blut, auf Schwermetalle getestet. Von der Annahme ausgehend, dass Schwermetalle im Gewebe gebunden sind und im Urin immer nur die freien Ionen herauskommen, würde das erklären, dass im Oligoscan immer höhere Werte gemessen werden, insbesondere, da viele der Patienten älter waren.

Leider nicht so genau zu erklären ist, warum 13 Testergebnisse für Schwermetalle im Provokationstest höher waren als im Oligoscan, was bedeuten würde, dass nahezu jede 7 Oligoscan Messung von Schwermetallen nicht erklärbar wäre.

 Zu weiteren Forschungszwecken wäre es Empfehlenswert einen Abgleich zwischen Provokationstest und Oligoscan bei einer wesentlich größeren Anzahl von Probanden durchzuführen.

Quellen

  1. Physioquanta, Centre Nemo, 1086 Avenue Albert Einstein, 34000 Montpellier
  2. DACT e.V. URL: https://www.chelat.biz/ 
Allergien
AllergoStop

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